Lange von der Kirchengemeinde Kamen-Heeren erwartet, hielt Apostel Wolfgang Schug in Begleitung des Bischofs Makulla, der Bezirksämter und der Vorsteher des Kirchenbezirks einen trostreichen und glaubensstärkenden Gottesdienst mit dem Bibelwort aus Matthäus 14, 27-29...
...Nachfolger Christi erhalten durch Gott kein Rundum-Sorglos-Paket; sie können sich aber in allen Bedrängnissen auf Christus verlassen, der ihnen immer entgegenkommt. Apostel Schug versiegelte im Gottesdienst drei Kinder und setzte Priester Reinhard Papendick aus der Gemeinde Kamen-Heeren nach 40-jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit in den Altersruhestand.
Das eher ungewöhnliche Lied "Wenn der Heiland als Bräut'gam erscheint", welches der gemischte Chor unter Mitwirkung des Kinderchores zu Beginn des Gottesdienstes vortrug, nahm Apostel Schug zunächst zum Anlass, auf das Glaubensziel bzw. das Kernstück des göttlichen Erlösungsplans im wiederkommenden Christus hinzuweisen. Immer sei Gott in seiner Liebe derjenige gewesen, der der Menschheit in entgegenkommender Weise hilfreich und bewahrend beigestanden habe. Selbst im Paradies ging Gott auf die in Sünde gefallenen Menschen zu, öffnete ihnen neue Perspektiven und schuf Möglichkeiten, mit der Situation nach dem Sündenfall umgehen zu können.
Kein Rundum-Sorglos-Paket
Das der Predigt zugrunde liegende Bibelwort handelt davon, dass Jesus seinen Jüngern auf dem See erscheint und Petrus ihn bittet, ihm zu befehlen, dass er auf dem Wasser zu Jesu kommen soll. Am Vortag erlebten mehrere tausend Menschen Krankenheilungen und am Abend nach einer Predigt des Gottessohnes die wundersame Brotvermehrung. Dann befahl Jesus seinen Jüngern, in das Boot zu steigen und über den See an das andere Ufer zu fahren – er selbst ging auf einen hohen Berg, um allein zu sein.
Die Jünger kamen frühmorgens in einen Sturm und ängstigten sich. Plötzlich kam ihnen Jesus auf dem Wasser entgegen und rief ihnen zu, dass sie sich nicht fürchten müssten. Petrus wandte sich an Jesus und sagte: "Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser." Und Jesu sprach: "Komm her!" Und Petrus stieg aus dem sicheren Boot aus und ging auf dem Wasser und kam auf Jesu zu.
Der Apostel legte in seinem Wirken den Schwerpunkt darauf, dass die Jünger doch genau das getan hatten, was Jesus ihnen befohlen hatte. Und doch kamen sie in Not, erlebten den Sturm und ängstigten sich.
Ist es bei denen, die im Glauben ein Wort Gottes ergreifen, sich Gott in verschiedenster Weise anvertrauen, im Gottvertrauen handeln, nicht oft genau so? Sie alle handeln, indem sie sich vom Willen Gottes leiten lassen. Sie setzen das um, was ihnen geraten oder auch "befohlen" wurde bzw. nehmen Hinweise aus der Predigt auf und lassen sich davon leiten. Und dann erleben sie, dass das Ergebnis nicht immer gut ist, dass manchmal etwas gründlich schief geht, aus dem Ruder läuft und sich in eine falsche Richtung entwickelt.
Die Haltung des Petrus ist deshalb so beispielhaft, weil er sich darüber im Klaren war, dass auch Jünger Jesu immer wieder oder auch gerade dann in Bedrängnisse kommen, wenn sie das tun, was Jesus fordert. Petrus wusste aber auch, dass Jesus immer bei seinen Jüngern ist, ihnen immer wieder entgegen geht und immer wieder hilft.
Bischof Makulla und Bezirksevanglist Uhlenbruch erfreuten die Gemeinde durch weitere glaubensstärkende Hinweise und unterstrichen in ihrem Wirken das Dienen des Apostels.
Ruhesetzung
Apostel Schug stellte Priester Papendick in seiner Ansprache zur Ruhesetzung ein schönes Zeugnis aus. Einleitend sang der Chor das Lied: "Kein Wörtlein geht verloren" (Sonderdruck) und damit sei das Wirken des Priesters sehr gut gekennzeichnet. Sein Einsatz, sein Engagement und seine tiefgründige Wortverkündigung sei eine Aussaat, die aufgehe, wenn auch nicht immer sofort. Auch als ihm die Ausübung seines Amtes mehr und mehr körperliche Beschwerden bereitete, habe er doch immer versucht, tätig zu sein.
Mit einem Blumenstrauß aus dem Kreis der Amtsträger bedankte sich Vorsteher Jürgen Koschker bei seinem Mitbruder und bezeichnete ihn als "schwergewichtigen" Amtsträger, wobei mit dieser Aussage nicht sein BMI sondern seine Gebetskraft, seine Wortverkündigung und seine Nachfolge gemeint seien.