Diese drei bekannten Worte hört man im täglichen Leben öfter, wenn Menschen in schwierigen Situationen einem Unglück entgangen sind. Die Bedeutung dieser Worte im Zusammenhang mit Erntedank macht deutlich, dass Dankbarkeit weniger ein Gefühl und viel mehr eine Frage des Blickwinkels ist.
Wer auf das schaut, was ihm geschenkt wurde und nicht nur auf das, was ihm fehlt, der kann dankbar und fröhlich nach vorn schauen, wie die zwei Kürbisköpfe auf den Plakaten, die jeweils einige Tage vor dem Erntedankfest zum Gottesdienst einladen.
Bereits am Samstag vor Erntedank war Diakon Ralf Banken mit einigen Jugendlichen unterwegs, um bei den Bauern in der Umgebung Lebensmittel für die Unnaer Tafel zu sammeln. Nach dem Besuch bei sieben Bauern war der Anhänger des Diakons voll mit unzähligen Säcken Kartoffeln und frischem Gemüse. Die Bauern baten die Jugendlichen, im Erntedankgottesdienst für eine erneute reichhaltige Ernte im nächsten Jahr zu beten.
Reich geschmückter Altar
Viele Gemeindemitglieder hatten Lebensmittel in den verschiedensten Formen gespendet. Einige dieser Spenden fanden Platz rund um den Altar. Der Erntedankgottesdienst wurde von Priester Heyder aus der Kirchengemeinde Kamen gehalten.
Der Bibeltext aus Psalm 104, 27,28 „Es warten alle auf dich, dass du ihnen Speise gebest zur rechten Zeit. Wenn du ihnen gibst, so sammeln sie; wenn du deine Hand auftust, so werden sie mit Gutem gesättigt;" bildete die Grundlage des Gottesdienstes. In seinen Ausführungen erinnerte Priester Heyder an die Israeliten, die aus Ägypten auszogen und durch die Wüste wanderten. Gott schickte dem Volk morgens Manna, ein süßlich schmeckendes Brot. Sie sollten soviel sammeln, wie sie an einem Tag pro Person benötigen. Alles was darüber hinaus gesammelt und nicht verspeist wurde, war am anderen Tag nicht mehr genießbar. Der Mensch sollte Gott dankbar sein für das, was die Erde ihm bietet und gibt. Denn dadurch kann er sein Leben gestalten.
In dem Wortbeitrag von Priester Konrad wurde deutlich, wieviel Lebensmittel täglich vernichtet werden, nur weil sie einer gewissen Norm nicht mehr entsprechen. Diese Lebensmittel seinen immer noch genießbar. Die Zahl der Menschen die hungern ist um ein vielfaches höher als die Zahl der Menschen dir ihr tägliches Brot haben.
"Wir bauen Brücken, Essen für Alle"
Nach dem Gottesdienst wurden die Lebensmittelspenden von den Mitarbeitern der Unnaer-Tafel entgegen genommen. Sie bedankten sich besonders für das viele frische Gemüse, welches sonst sehr selten Gegenstand der Herausgabe an die Bedürftigen ist. Ein voll beladener Van verließ das Kirchengelände, nachdem Gemeindemitglieder, Jugendliche und Kinder geholfen hatten die Ladefläche des Wagens zu befüllen.
Die Tafel im Kreis Unna
Seit 2004 sammelt die Unnaer Tafel "überschüssige" Lebensmittel, die sonst vernichtet würden und verteilt sie an sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen. (Auszug aus dem Text von der Homepage der Unnaer-Tafel)