Neben der Kirchengemeinde Kamen-Heeren fanden sich auch viele Mitglieder der angrenzenden Kirchengemeinden und der Bezirksälteste Ralf Ermisch mit seiner Gattin zur Stillen Stunde ein.
Nach dem Gebet des Bezirksältesten sorgte der Instrumentalvortrag des Liedes: "Wo keine Wolke mehr sich türmt", mit Solo-Mundharmonika und Piano für völlige Stille.
Das Programm der Stillen Stunde war so aufgebaut, dass sich Wort- und Musikbeiträge themenbezogen ergänzten. In den ersten Wortbeiträgen wurde der Jenseits-Glaube der Neuapostolischen Kirche durch den Gemeindevorsteher kurz dargestellt. Hirte i.R. Günter Lenze brachte in seinem Vortrag die Unverzichtbarkeit der Stille mit Versen von Sören Kierkegaard den Zuhörern nahe. Das kraftvoll vorgetragene Lied des Männerchores "Werde stille" verdeutlichte musikalisch die Wichtigkeit der Stille. Einen sehr schönen Kontrast zum Männerchorlied bildete dann das zarte Zitherspiel der Lieder "Der Herr der Ernte winket" und "Glocken der Heimat" von Wolfgang und Renate Mescheder.
Stille Wahrheiten
Priester i.R. Reinhard Papendick trug Gedanken aus einem Gottesdienst des Stammapostels i.R. Wilhelm Leber vor. In seinen Ausführungen wurde deutlich, dass Gebet, Demut und Selbstkritik wesentliche Stufen zur Stille sind. Das im Anschluss vom gemischten Chor mit Sopransoli und Pianobegleitung vorgetragene Lied: "Einstens las ich", beschrieb die verheißene Stadt Gottes.
Nach Hinweisen des Vorstehers, Evangelist Jürgen Koschker, zur Entstehung des bekannten Liedes "Amazing Grace" wurde es bei den ersten Klängen des Gitarrenensembles mit Pianobegleitung völlig still in der Kirche. In der Schlussvariation dieses Stückes legte Bernd Salewski die Gitarre zur Seite und spielte mit einer speziellen Solo-Mundharmonika die Melodiestimme, begleitet von Gitarren und Piano. Dies war ein besonderer und nicht alltäglicher Musikgenuss.
Blick auf den Gottesdienst für Entschlafene
Der Beitrag von Priester i.R. Reinhard Papendick mit der Überschrift "Schmerzhafte Erinnerungen" lenkte den Blick auf den Entschlafenengottesdienst. Unterstrichen wurden seine Ausführungen durch das Chorlied "Selig sind die Toten".
Zum Schluss erinnerte Diakon i.R. Erich Mescheder an einige der diesjährigen Katastrophen mit Todesfolgen und an die unzähligen Menschen, die in den weltweiten Kriegen ihr Leben lassen mussten. Er erinnerte insbesondere an die vielen Kriegsgefallenen, die verschollen sind, und trug die Verse aus der Ballade von Detlev von Liliencron "Wer weiß wo" vor. Dieser freie Vortrag mit Blick in die versammelte Gemeinde hinterließ einen tiefen Eindruck bei allen Zuhörern.
Fazit
Zu Beginn der Stillen Stunde hatte der Gemeindevorsteher Jürgen Koschker den Wunsch geäußert, dass jeder innerlich zur Ruhe kommen möge. Musik und Textbeiträge sollten auf den Gottesdienst für die Entschlafenen und die Stille Zeit im November einstimmen. Übereinstimmende Reaktionen nach dieser Stunde machten deutlich, dass dieser Wunsch voll und ganz erfüllt wurde.